Hintergründe

Am 22. August 1914 wurde nach Genehmigung des Kaisers mit dem Bau der 5 Brückenköpfe (Krems, Tulln, Wien, Preßburg, Komorn/Budapest ) begonnen. Diese sollten die jeweiligen Donauübergänge gegen feindliche Angriffe schützen und den sicheren Übergang großer Truppenkörper über den Strom gewährleisten.

Brückenkopf Krems

Der Brückenkopf Krems wurde als Befestigungsgürtel um die beiden damals schon bestehenden Donaubrücken, Straßenbrücke Mautern-Stein und Eisenbahnbrücke, angelegt. Er sollte gegen einen erwarteten Kriegsfall "R" (russischer Einfall) bzw. Kriegsfall "I" (italienischer Einfall) verteidigt werden. Im Endausbau wären hier 34.000 Soldaten bestehend aus Infanterie, Kavallerie und schwerer Artillerie stationiert gewesen. Die vorgesehene Artillerie war allerdings veraltet, diese stammte teilweise aus dem Jahr 1861.

Der Brückenkopf Krems war in 5 Abschnitte unterteilt:

  • I–III nördlich der Donau
  • IV-V südlich der Donau

Der Brückenkopf V gliederte sich in die Stützpunkte Göttweig, Waxenberg und Eggendorf/Fucha.

Stützpunkt Göttweig

Am Göttweiger Berg wurde unter der Leitung von Fortifikationsleutnant Alfred Sighartner der Stützpunkt errichtet.

In ihrer Gesamtheit ist die Anlage am Stützpunkt Göttweig sehr gut erhalten, sichtbar sind die Anlagen am Predigtstuhl und die sogenannten Stützpunkte Göttweig Ost und West . Aber auch am gegenüberliegenden Waxenberg sind Reste erhalten geblieben. Es finden sich noch Steinwälle, Reste von Stellungen, Steinstufen, Wege und Inschriften.

Ein Gedenkstein am Rundwanderweg erinnert an die Erbauung der Anlage am Götweiger Berg.

Kriegsverlauf

Der Kriegsverlauf entwickelte sich zum Glück so, dass weder russische noch italienische Truppen in die österreichischen Kernlande vordrangen. Es wurde daher noch während des Krieges der Ausbau der Verteidigungsanlagen gestoppt und diese teilweise rückgebaut. Das vorhandene Material wurde an die Front überführt. Zum Bau der Anlagen wurden auch russische Kriegsgefangene eingesetzt, so waren im September 1915 im Bereich Brückenkopf Krems 1.661 russische Gefangene stationiert.

Heute kann man noch Reste dieser Anlagen in Egelsee, Scheibenhof, Oberbergen, Halterbachtal oder auf der Hohen Wand (zwischen Hundsheim und Rossatzbach) erkennen.